Was ist ein Tarnnetz?

Tarnnetze bieten vor allem dem Militär Sichtschutz vor Gegnern. Heutzutage werden sie aber auch in vielen weiteren Gebieten verwendet. Beispielweise beim Jagen, im SoftAir-und Paintballsport, beim beobachten von Tieren, oder als Dekozweck in Gaststätten, Bars oder Discos. Die klassischen Tarnnetze für das Militär sind dafür gemacht sie über Soldaten, Bunker und Fahrzeuge zu platzieren, um ihnen so Sichtschutz zu bieten. In der Regel imitieren sie die gegebene Umgebung. Dies wird erreicht, indem die Vegetation so realistisch wie möglich nachgestellt wird und teilweise sogar mit eingebunden wird. Eingeflochtene Gräser, Büsche und Zweige sorgen für ein Makelloses Gesamtbild.

Wie ist es entstanden?

Offiziell tauchten Tarnnetze das erste mal im ersten Weltkrieg auf. Dort wurden sie auch dringend benötigt. Das erste mal ging eine Gefahr aus der Luft aus. Die Flugzeuge die zur Kriegsführung benutzt wurden sorgten dafür, dass niemand am Boden sicher war. Eine Tarnung war also ein extrem wichtiger Schutz gegen die feindliche Aufklärung am Himmel. Sowohl einzelne Soldaten, als auch ganze Feldlager wurden mit Netzen in Tarnfarben überzogen. Damals bestanden die Netze allerdings nur aus zusammengeflickten Zeltplanen, welche in den klassischen grün-braunen Militärfarben bemalt wurden. Frankreichs Militär legte besonders viel Wert auf die Optik, weswegen sie einen bekannten Maler beauftragten ihre Netze zu bemalen.

Im zweiten Weltkrieg waren sie dann gang und gebe. Sie wurden in großer Stückzahl hergestellt und waren für das Militär unverzichtbar.

Im laufe der Zeit und schreitet die Technik immer schneller voran und klassische Tarnnetze im Militär verlieren an Bedeutung. Die heutigen Aufklärungsdrohnen und Kampfjets verfügen über Wärmebild- und Infrarotkameras. Dagegen bietet Ihnen ein einfaches Netz keinen Schutz.

Wie wendet man es an?

Wenn Sie sich selbst tarnen wollen, ist es zu empfehlen ebenfalls Tarnkleidung, oder dunkle braun-olivfarbene Kleidung zu tragen. Passende Schuhe, Handschuhe und tarnfarbene Sturmhauben kann man auf Amazon kaufen

Im grellen Licht ist die Tarnung oft nicht so gut. Verwenden Sie das Tarnnetz daher, also eher im Schatten.

Suchen Sie sich also ganz genau einen Platz aus, an dem Sie es platzieren. Am besten nicht direkt auf einem Weg oder einer Lichtung. Wenn Ihr Zielobjekt um die 100 meter von Ihnen entfernt ist und Sie es in einem unauffälligen schattigen Platz platzieren, ohne es zu spannen, sind Sie auf sicherer Seite.

Wozu ist es gut?

Heutzutage sind Tarnnetze immer noch fester Bestandteil jeder Armee. Dennoch werden sie vor allem im zivilen Bereich viel angewendet. Ob Naturfotografen, SoftAir- und Paintball Sportler oder Jäger. Sie alle legen Wert darauf unentdeckt zu bleiben. Außerdem werden sie oft als Dekoration in Bars oder anderen Einrichtungen verwendet.


Können Sie den getarnten Scharfschützen erkennen?

Im diesem Video können Sie sehen (oder auch nicht), was eine gute Tarnung für einen Unterschied macht.


Tarnnetz selber machen.

Ein Tarnnetz selber bauen ist eine günstige Alternative, zum fertigen Tarnnetz kaufen. Allerdings sollte beachtet werden, dass es je nach Größe, erheblich Zeitaufwändig werden könnte.

Der Vorteil ist, dass Sie es ganz der Umgebung anpassen können.

Was brauchen sie um ein Tarnnetz selber machen zu können?

Zuerst zur Jute

Im Gegensatz zu Baumwolle nimmt Jute kaum Feuchtigkeit an. Außerdem ist Jute sehr leicht und einer der günstigsten Stoffe überhaupt. Leider gibt es auch Nachteile. Jute ist z.B. leicht Entflammbar. Dagegen schaffen Fier-Proof-Imprägnierspray Abhilfe. Zudem sollte darauf geachtet werden, die Jute an der frischen Luft aufzuhängen, wenn sie nass geworden ist.

Die Jute kann man bei Amazon in vielen verschiedenen Größen kaufen. Diese schneidet man in kleine Stücke (was je nach Größe ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird). Danach färbt man die Jute in den gewünschten Farben. Die herkömmlichen Farben für die klassische Militärtarnung sind: Oliv, Braun, Grün und Schwarz. Färben Sie die Jute draussen im Freien. Am besten in der Nähe eines Abwasserkanals. Für jede verschiedene Farbe brauch man einen Eimer mit kochendem Wasser. Dort gibt man die Jute mit rein sodass sie komplett mit Wasser überdeckt bleibt. Dann schüttet man die Farbe in das kochende Wasser und rührt das ganze ein wenig rum. Etwas mehr als eine Stunde sollte man die Eimer dann stehen lassen bis man das Wasser abgießt. Dabei sollte man Handschuhe tragen, um nicht Tagelang Farbe an den Händen zu haben. Anschließend nimmt man den Stoff heraus, wringt ihn aus und legt ihn in ein Sieb oder ein Topf mit Löchern. Alle halbe Stunde sollte man den Stoff umdrehen, damit auch das Restwasser noch entweicht. Alternativ kann man den Stoff auch aufhängen oder auslegen.

Dann zum Netz

Ein Netz kann man ebenso wie die Jute bei Amazon bestellen. Falls man noch ein altes Fischernetz rumliegen hat, kann man auch dieses nehmen. Achten Sie auf die Größe! Es ist besser wenn Sie ein zu großes Netz kaufen und im Nachhinein zurecht schneiden, als wenn Sie ein zu kleines Tarnnetz selber bauen.

Hängen Sie das Netz an der Wäschestange auf und befestigen Sie es an allen Enden. Nehmen Sie nun die Jute und fangen Sie an die Stoffstücke festzuknoten. Fangen Sie am besten unten an. Achten Sie außerdem darauf eine natürliche Farbmischung zu finden. Zudem sollten Sie sich jetzt überlegen wie dick das Netz beschichtet werden soll. Knoten Sie besser erstmal weniger Streifen rauf als zu viele. Hinterher können Sie es immer noch umgestalten. Nachdem Sie es fertig gestallten haben schütteln Sie es ein wenig, damit die Fusseln der Jute abfallen. Sie könne auch noch Äste und Moos mit einflechten, wenn es zu Ihrer Tarnung beiträgt.

Wenn Sie nach dieser Methode ein Tarnnetz selber machen möchten, kostet Sie das je nach Größe ca. 15 Euro und um die 5 Stunden Ihrer Zeit.


Tarnnetz für Jäger

Tiere in ihrem eigenen Lebensraum, ungestört und ganz nah zu erleben, ist ein ganz besonderes Erlebnis, welches den meisten Menschen wohl ihr ganzes Leben lang verwehrt bleibt. Jäger erleben dieses Szenario dagegen sehr oft. Die einzige Voraussetzung ist, dass sie unentdeckt bleiben. Um dies erreichen zu können muss der Ansitz maximale Deckung bieten.

Der Wunsch sich unsichtbar machen zu können, ist wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden in den köpfen der Menschheit verankert.

Chamaeleon-TarnnetzSchon in Märchen und Sagen taucht die Tarnkappe auf, die ihren Träger verbirgt. Dennoch ist die Tarnung keine menschliche Erfindung. Schon die Natur bedient sich ihrer. Das perfekte Beispiel ist wohl das Chamäleon. Es nimmt die Farbe der Umgebung an, um so unentdeckt zu bleiben und sich vor Feinden zu schützen.

Im Laufe der Geschichte musste der Jäger seine körperliche Unterlegenheit, durch seine Intelligenz ausgleichen. Ein Zweikampf gegen ein Wildschwein würde in den allermeisten Fällen nicht gut für den Mensch ausgehen. Mithilfe von Waffen ist der Mensch, dennoch jedem Tier Überlegen. Dies hilft wiederum nicht viel, wenn die Tiere bei Annäherungen sofort die Flucht ergreifen. Deshalb ist eine gute Tarnung für jeden Jäger unverzichtbar. Mit Hilfe von Tarnfolien und Tarnnetzen kann der Jäger sich ganz nach der Umwelt richten um den Ansitz nicht herausstechen zu lassen. Die meisten Hochsitze sind aus massiven Holz gebaut. Bei der Verkleidung des Hochsitzes bietet sich jedoch Naturwerkstoff an um Gewicht zu sparen.

Zu empfehlen sind PVC-Folien, da sie wasserabweisend und sehr stabil sind. In einem matten grün sind die Folien die Vorstufe eines Tarnnetzes. Mit ein paar Ästen und Blättern verziert wird der Hochsitz für einige Tiere fast schon unsichtbar.


Tarnnetz grün

Wenn man an ein typisches Bundeswehr Tarnnetz denkt, kommt einem ein klassisches tarnfarbenes armee-grünes Tarnnetz in den Sinn. Es ist nicht umsonst am verbreitesten. Es wird von der Bundeswehr verwendet, von Jägern, Softair-Spielern, Tierfotographen und von vielen mehr. Es ist perfekt geeignet für den Einsatz im Wald, auf Wiesen oder auf Bergen.

Man kann ganze Hochsitze verstecken, indem man ihn mit einem Tarnnetz in grün bedeckt. Wenn man sich in einem Wald befindet, lässt sich eine Person oder ein Gegenstand extrem gut unter einem grünem Tarnnetz verstecken.


Tarnnetz weiß

Gerade im Schnee ist es besonders einfach gesichtet zu werden. Nicht umsonst haben sich im laufe der Zeit und der Evolution die Tiere am Nord- und Südpol ihrer Umgebung angepasst. Für einen Jäger wie einen Bären wäre es fatal schon aus hunderten Metern gesichtet zu werden. Jedes Tier würde die Flucht ergreifen, wenn es einen hungrigen Braunbären entdeckt. Dieser würde wahrscheinlich kein Fressen mehr bekommen und verhungern. Ein Eisbär dagegen kann sich seiner Beute bis auf kurze Distanz nähern und dann zuschlagen.

Der Mensch brauch zum Glück nicht warten, bis ihm ein weißes Fell wächst, um an der Arktis unentdeckt zu bleiben. Er kann sich ein weißes Tarnnetz kaufen und wird den gleichen Effekt erzielen.

Sie werden erstaunt sein, wie gut Sie sich mit einem Tarnnetz in weiß verstecken können.

Mit dem richtigen Tarnnetz ist es kein Problem im Schnee unentdeckt zu bleiben.

Nicht nur für Polarbärfotographen interessant – Das weiße Tarnnetz für jedermann.

Bei einer Expedition in der Arktis sollte es auf gar keinen fehlen. Doch auch im kalten, deutschen Winter kann es helfen. Ein Jäger möchte natürlich auch im Schnee nicht gesehen werden. Für einen Tierfotographen oder Softair-Sportler gilt das ebenso.

Was muss ich bei einem Tarnnetz in weiß beachten?

Im Prinzip die gleichen Sachen, die Sie ohnehin schon beachten sollten. Dazu kommt aber, dass jeder noch so kleinerer dunklerer Fleck auf Ihrem Weißen Netz, Ihre Tarnung verschlechtert und im Zweifelsfall auffliegen lässt. Achten Sie also immer darauf es so sauber wie möglich zu halten. Außerdem sollten Sie möglichst weiße Kleidung tragen, wenn sie sich unter einem weißen Tarnnetz tarnen.